Seit 2011 bieten wir unsere Gemeinde Pilgerwanderungen an, die wir organisieren und begleiten.
Wir pilgerten in vier Jahren auf dem Weg des Buches und erfuhren sehr viel Interessantes über die Zeit der Gegenreformation als Lutherbibeln nach Österreich und bis nach Italien geschmuggelt wurden und Gottesdienste im Geheimen, oft sogar in Berghöhlen, abgehalten wurden. Wir waren auf dem ökumenischen Pilgerweg von Heidenheim nach Eichstädt unterwegs, auf dem Schweizer Jakobsweg von Einsiedeln nach Flüeli-Ranft und auf dem Klosterpfad im Eichsfeld. Im Lutherjahr gab es eine Kulturreise auf den Spuren von Martin Luther und im Moment gehen wir in vier Etappen die Via Porta von Volkenroda nach Waldsassen (die 1. Etappe liegt bereits hinter uns).
So haben wir in den Jahren viele Erfahrungen gesammelt, die wir 2017 während eines Qualifizierungskurses zur Pilgerbegleiterin erweitern und vertiefen konnten. Dieser Kurs bestand aus drei Modulen. Themen des Qualifizierungskurses waren z. B. Geschichte und Spiritualität der Jakobswege, Theologie des Pilgerns, Selbstverständnis Pilgerbegleitung, Gruppendynamik, Informationen zur Ersten Hilfe beim Pilgern, Gestaltung von Pilgerimpulsen, Seelsorge, Verantwortung und vieles mehr. Es war ein Abschnitt eines Pilgerweges zu gestalten, auf dem wir dann mit der Gruppe unterwegs waren. Das hatte für uns schon ein bisschen Prüfungscharakter. In einer abschließenden Arbeit galt es einen Pilgerweg zu beschreiben und zu gestalten sowie einen Werbeflyer zu entwerfen, mit dem wir zu einer Pilgerwanderung einladen. So entstand mit Unterstützung von zwei Gemeindegliedern und auch als Dankeschön an die Gemeinde, die uns diesen Qualifizierungskurs ermöglichte, der Drei-Kirchen-Weg - ein Pilgerweg, der unsere drei Kirchen miteinander verbindet. Er führt uns von der Neuöttinger Christuskirche nach Garching zur Versöhnungskirche und endet in Altötting in unserer Kirche Zum Guten Hirten. An zwei Tagen können hier erste Pilgererfahrungen gesammelt werden. Wir freuen uns schon sehr darauf vielleicht im Rahmen eines kirchlichen Projektes mit Interessierten der Gemeinde diesen Weg zu gehen. Zu Fuß kann dann in ganz besonderer Weise die Schönheit unserer Heimat erfahren werden.
Räume zum Wachsen eröffnen – so war der Kurs überschrieben und so haben wir ihn erfahren - intensiv und bereichernd.
Inga Schübel und Monika Schneider